Eine Hymne an den Saugroboter

Irgendwo habe ich mal gelesen – Selbst fahrende Autos – so ein Blödsinn, selbst reinigende Wohnungen braucht der Mensch. Nun man kann geteilter Meinung sein, ich finde das Konzept von selbst fahrenden Autos interessant. Aber das ist ja für den folgenden Artikel völlig uninteressant.

Vor einigen Wochen haben wir uns durchgerungen nun endlich einen Saugroboter zu kaufen. Inzwischen gibt es Geräte aus China, die nicht mehr so teuer sind wie Highendgeräte von diversen Markenherstellern. Unser hat knappe 200 € gekostet und dafür relativ wenig Komfort, d.h. keine App-Steuerung, keine detaillierten Zeitpläne, etc. Eine Besonderheit hat unser „Rüsselchen“ (Namensgebung meine Tochter), dass er auch wischen kann. Letztendlich will ich hier aber weniger über den spezifischen Saugroboter berichten den wir uns gekauft haben sondern ehr über Saugroboter im allgemeinen. Wie gesagt es soll ja eine Hymne werden…. 🙂

Warum also ein Saugroboter? Die Idee war, dass wir etwas entlastet werden. Saugen nervt mich schon lange – richtig Lust hat man – also ich eigentlich nie und es gibt ein Angebot von Geräten die das für mich erledigen können! Eine Hürde bisher war halt, dass ich persönlich Saugroboter als zu teuer empfand und ich auch ein Innovationverbot hatte nachdem ich vor vielen Jahren auf die Werbung eines Staubsaugerherstellers reingefallen bin und so ein buntes Ding ohne Saugkraftverlust gekauft habe. Meine Frau hat mich verflucht für die Reinigung (ohne Saugbeutel – war die Sache – tja wie soll ich sagen sehr staubig) und von „kein Saugkraftverlust“ kann man auch nicht reden, das Ding hatte einen recht ordenltichen Saugkraftverlust sobald er mit der Urmaterie nämlich Staub in größeren Mengen in Berührung kam. Nun gut ich wollte ja nur schildern, dass jegliche Staubsaugerinnovation Zuhause nicht gerade Begeisterungsstürme ausgelöst hat.

Und so versuche ich schon seit längerem ein Staubsaugerroboter zu finden, der halt nicht gleich schwarzes Loch in das Familienbudget reißt und trotzdem etwas taugt. Taugt gutes Stichwort, bei Tests überzeugen die Staubsaugerroboter im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugern häufig nicht so. Also war mein Argument den WAF (Wife Akzeptanz Faktor) zu erhöhen, die klare Ansage – um das normale Saugen kommt man nicht rum – der Staubsaugerroboter ergänzt nur.

Tatsächliche habe ich unser „Rüsselchen“ jetzt so eingestellt, dass er um 09:00 Uhr jeden Tag anfängt zu saugen. Und obwohl er eigentlich nicht chaotisch reinigt stelle ich doch fest – so richtig kann ich kein System erkennen. Fakt ist aber das er fast 2 x unser gesamtes Erdgeschoss reinigt. Und das macht er schon deshalb recht gut, weil er teilweise auch unter Möbel kommt – wo ein herkömmlicher Sauger versagt (Sofa zum Beispiel). Der Roboter ist auch nicht so laut, dass selbst am Sonntag das Saugen nicht stört (ich kann nur einstellen jeden Tag um xx:xx Uhr). Wenn es einen nervt, dann schicke ich das „Rüsselchen“ einfach in seine Ladestation und gut ist. Er kommt auch mit verschiedenen Böden gut klar. Wir haben Parkett, Fliesen und Kurzflorteppich. Am Ende des Saugens fährt er (meistens) brav in seine Ladestation zurück und er kann am nächsten Tag wieder starten.

Was sind nun eigentlich die Vorteile von „Rüsselchen“? Ganz einfach er saugt jeden Tag. Ca. alle 4 – 5 Tage muss ich „Rüsselchen“ reinigen und auch das funktioniert wunderbar. Weil sehr einfach. Zwar ähnelt er dem o.g. beschriebenen Gerät „ohne Saugkraftverlust“, aber da der Behälter relativ klein ist und sich gut ausklopfen lässt ist es wirklich sehr einfach und ich habe mich bisher auch nicht eingesautaubt.

Tatsächlich fliegen es weniger Wollmäuse durch die Gegend (z.B. an der ansonsten sehr schlecht zu erreichenden Stelle (unter der Treppe)). Und das wird erreicht, weil das gute Stück halt jeden Tag arbeitet. Selbst wenn die einzelne Reinigungsleistung nicht so toll sein sollte so macht er es bei uns dadurch wett, dass die Arbeit jeden Tag getan wird. Wer also nicht jeden Tag saugt, der wird so ein Teil zu schätzen wissen. Durch den Formfaktor des Roboters indiziert, gibt es Ecken wo er nicht reinigen kann. Hier ist also Ab- und zu tatsächlich Nacharbeit notwendig.

Noch kurz zur Wischleistung – Wir haben „Rüsselchen“ bisher nur einmal wischen lassen und das ging ganz gut, aber hier geht es m.E. nicht unbeaufsichtigt, da er bei uns nur Räume saugen kann die ohne Teppich sind, sonst würde er Teppiche auch mit wischen. Was nicht wünschenswert wäre. Ich kann zwar Magnetbänder auslegen, die dann verhindern das „Rüsselchen“ darüber „wischt“, aber dazu hatte ich noch keine Lust.

Fazit: Schönes Arbeitsgerät auch für Leute die nicht verspielt sind. Denn natürlich gebe ich zu, dass ich Alexa-Steuerung und App-Steuerung cool finde, aber ich denke ein muss ist es nicht. Aus meiner Sicht wird es spannend was sonst noch so alles an Hausreinigungsinnovationen kommt und ja vielleicht irgendwann wird es das selbstreinigende Haus für alle wirklich mal geben.